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Substanzabhängigkeiten sind häufig. Sie treten unterschiedlich in Erscheinung und betreffen Menschen aller Bevölkerungsgruppen. Das Verständnis darüber, was über Sucht von Alkohol und Drogen gedacht und wie diese bewertet wird, ist vielschichtig und steht im Zusammenhang mit ethischen Fragestellungen, Wertentscheidungen und Grundüberzeugungen. Leider sind diese oft beeinflusst durch Missverständnisse, Vorurteile und Fehleinschätzungen, die teilweise von Generation zu Generation ohne weiteres Hinterfragen weitergegeben werden. So erleben Menschen mit einer Suchterkrankung im Alltag immer wieder offene oder versteckte Diskriminierungen.

Der Verein STIGMAFREI setzt sich aktiv dafür ein, solche Stigmata zu verhindern und anzusprechen. Für ein wertfreies Verständnis von Sucht kommt dem Krankheitsaspekt eine wesentliche Bedeutung zu. Denn bei einer Sucht von Substanzen, handelt es sich, im Sinne der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) um eine von Rückfällen geprägte und stark zur Chronifizierung neigende psychische Erkrankung mit unterschiedlich schweren Verläufen. Der Verein STIGMAFREI steht dafür ein, dass eine Sucht auch gesellschaftlich als Krankheit – eben eine Abhängigkeitserkrankung – verstanden und anerkannt wird.

Menschen mit einer Abhängigkeit dürfen nicht lediglich aufgrund dieser Krankheit diskriminiert oder benachteiligt werden. Sie verfügen über dieselben Rechte und Pflichten wie alle Menschen und müssen die Chance erhalten, ihre Fähigkeiten nach ihren Möglichkeiten und Wünschen einzusetzen und ihr Leben gemäss ihren Vorstellungen zu gestalten.

Aktuelles / Literaturempfehlungen

– Thomas Müller, Otto Schmid – Stigmatisierung von Menschen, die Drogen konsumieren – Artikel im Magazin ausgesucht.bs: Quo Vadis? Sucht im Wandel (2023) Download als Pdf

– Stephanie Buschner-Fehr, Thomas Müller, Otto Schmid – Werden drogenkonsumierende Menschen stigmatisiert – insbesondere vom Fachpersonal? – Artikel in der Zeitschrift Suchtmagazin 1/2023 Download als Pdf

– Broad.Cats – der Podcast über Drogen und Abhängigkeiten. Interviews mit Suchtbetroffenen und Expert*innen über ihre Erfahrungen und Lebenswelten. Gespräch vom September 2021 mit Hannes Strasser, Vorstandsmitglied von STIGMAFREI,  warum ihm die Arbeit mit Menschen mit einer Abhängigkeitserkrankung so gefällt und warum die Entstigmatisierung von Substanzen und Sucht grundlegend ist. Link zu open Spotify

– Otto Schmid & Thomas Müller (Hrsg.) – Die Sucht-Enzyklopädie – Adictionary, Pabst Verlag, Lengerich, 2021 (Link zum Verlag)

– Interview in der Zeitschrift handicapforum, Barbara Imobersteg mit Otto Schmid, Präsident Verein STIGMAFREI: “Die Eigenverantwortung wird überstrapaziert” – Publikation in der Zeitschrift handicapforum 4/2019 Download als Pdf

– Stephanie Fehr, Otto Schmid, Thomas Müller und Marc Vogel – Verein STIGMAFREI – Weshalb stigmatisieren wir unsere eigenen Patienten? – Posterpräsentation am 20. interdisziplinären Kongress für Suchtmedizin in München, 2019. Download als PDF.

– Präsentation des Vereins STIGMAFREI zum Thema Stigmatisierung von drogenkonsumierenden Menschen zum Download als PDF und zur freien Verwendung

– Otto Schmid, Thomas Müller, Stephanie Fehr, Marc Vogel – Werden drogenkonsumierende Menschen stigmatisiert? – Veröffentlichung in Suchtmedizin – Addiction Medicine 5/2018 (Link zum Verlag)

– Otto Schmid & Thomas Müller (Hrsg.) – SUCHT – GENUSS UND THERAPIE – Ein gesellschaftlicher Wandel, Pabst Verlag, Lengerich, 2015 (Link zum Verlag)

– Otto Schmid & Thomas Müller – Empfehlungen zum Beratungssetting in Substitutionsbehandlungen, Utz-Verlag, München, 2015 (Link zum Verlag)

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